Beiträge Ernährung

Cholesterin

In den letzten Jahrzehnten wurden die Normwerte für Cholesterin immer noch mehr gesenkt. In der logischen Folge gibt es also immer mehr Cholesterin“kranke“, die Cholesterinsenker verschrieben bekommen. Man darf sich die Frage stellen, ob dies gesundheitsfördernd ist.

Cholesterin wird zum größten Teil von der Leber selbst hergestellt, nur der kleinere Teil wird von außen über die Nahrung zugeführt. Eine Ausnahme bildet der längerfristige Verzehr größerer Mengen von Zucker oder Alkohol, dies erhöht den Cholesterinspiegel sehr stark. Die Leber stellt täglich ca. 80 g Cholesterin her. Um diese 80 g durch die Nahrung zuzuführen, müßten Sie beispielsweise 40 Eier pro Tag essen.

Wenn der Cholesterinspiegel höher ist, hat das meist damit zu tun, dass die Leber ihre Cholesterinproduktion hochfährt, einfach deshalb, weil es hierfür Gründe gibt. Das hat nicht immer mit Krankheit zu tun. Cholesterin ist beispielsweise die Ausgangssubstanz für Progesteron, Östrogen, Testosteron und Cortisol. Wenn ein Mensch also Streß hat und mehr Streßhormone (Cortisol) braucht, wird die Leber die Produktion von Cholesterin erhöhen, um eine bessere Streßresilienz zu ermöglichen. Und wenn die weiblichen Hormone in der Menopause abfallen, wird der Körper durch die Erhöhung der Cholesterinproduktion versuchen, dem Abfall der Hormone entgegenzusteuern. Deshalb steigt der Cholesterinspiegel bei Frauen in oder nach der Menopause oft an.

Eine automatische Senkung des Cholesterinspiegels, einfach deshalb, weil er die Normwerte überschritten hat, wird dem Thema Cholesterin also offensichtlich nicht gerecht und hat mehr mit „Laborkosmetik“ zu tun

Eine aufschlußreiche Dokumentation zu diesem Thema hat Arte 2016 ausgestrahlt. Der Film ist zwar inzwischen in die Jahre gekommen, aber immer noch wahr:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Kieselsäure zur Osteoporoseprophylaxe?

Um eine Osteoporose zu verhindern, ist die Zufuhr von Silicium (Kieselsäure) wichtiger als die Zufuhr von Calcium (Kalk). Silicium spielt im Bindegewebe und in allen muskuloskelettalen Geweben eine strukturgebende Rolle, z.B. in den Sehnen, aber auch in den Blutgefäßen und in der Luftröhre. Und es ist eben wesentlich beteiligt beim Aufbau der Knochenmatrix und der Gesunderhaltung der Knochenstruktur, indem es die Mineralisierung günstig beeinflußt. Hier gibt es zahlreiche Studien, die aber offensichtlich keine Beachtung finden.

In den üblichen Ernährungsempfehlungen für Osteoporose kommt Silicium nicht vor, es geht hier nur um die Zufuhr von Calcium. Dass Milch und Milchprodukte hier keine gute Empfehlung darstellen, sollte inzwischen bekannt sein. Eine übermäßige Zufuhr von Calcium kann sogar zur Gefäßverkalkung führen. Es wäre also höchste Zeit, dass die Ernährungsempfehlungen hier überarbeitet werden.

Zudem bindet Silizium Aluminium und trägt so zur verbesserten Aluminiumausscheidung bei. Eine Aluminiumüberladung erhöht das Risiko, an einer Demenz zu erkranken

Gute Siliciumquellen sind Hirse, Braunhirse, Hafer und Gerste, aber auch v.a. Brennessel und Ackerschachtelhalm. Bei der Zubereitung von Ackerschachtelhalmtee ist zu beachten, dass sich die Kieselsäurekristalle nur durch Kochen aus der Pflanze lösen. Es ist also falsch, Ackerschachtelhalm mit heißem Wasser zu übergießen, man muß ihn 20 min köcheln und 10 min ziehen lassen, danach abseihen.

 

DM Reffitt 1N Ogston R Jugdaohsingh HFJ Cheung BAJ Evans RPH Thompson JJ Powell GN Hampson. Orthokieselsäure stimuliert die Synthese von Kollagen Typ 1 und die osteoblastische Differenzierung in menschlichen osteoblastenähnlichen Zellen in vitro
Mariangela Rondanelli 1 2Milena A Faliva 3Gabriella Peroni 3Clara Gasparri 3Simone Perna 4Antonella Riva 5Giovanna Petrangolini 5Alice Tartara 3Silizium: Ein vernachlässigter Mikronährstoff, der für die Knochengesundheit unerlässlich ist
Łukasz Bryliński 1Katarzyna Kostelecka 1Filip Wolinski 2Piotr Duda 1Joanna Góra 1Michał Granat 1Jolanta Flieger 3Grzegorz Teresiński 4Grzegorz Buszewicz 4Ryszard Sitarz 5Jacek Baj 6Aluminium im menschlichen Gehirn: Penetrationswege, Toxizität und daraus resultierende Komplikationen
Virginie Rondeau 1 Eine Übersicht über epidemiologische Studien zu Aluminium und Siliziumdioxid im Zusammenhang mit der Alzheimer-Krankheit und damit verbundenen Erkrankungen

Schützen Milchprodukte vor Osteoporose?

 

Für starke Knochen ist es wichtig, dass wir Milch trinken, so wird immer wieder gesagt. Wer viel Milch trinkt, bekommt keine Osteoporose und wer Osteoporose hat, soll entsprechend Milchprodukte zu sich nehmen, um die Calciumzufuhr zu erhöhen – so die offiziellen Empfehlungen.

Osteoporose hat eine komplexe Ätiologie, d.h. sie entsteht aus dem Zusammenwirken einer Vielzahl von Ursachen. Hier spielt nicht nur Calcium eine Rolle, sondern v.a. auch der Säure-Basen-Ausgleich im Körper, der Vitamin-D-Spiegel, die Zusammensetzung der Nahrung, Bewegung, u.v.m.  Dr. Campbell, Leiter der „China-Study“, berichtet: „Ironischerweise kommt Osteoporose meist in den Ländern vor, wo die Calciumaufnahme hoch ist und das meiste Calcium aus proteinreichen Milchprodukten stammt.“ Verschiedene Studien zeigen, dass Osteoporose nicht durch eine zu niedrige Calciumzufuhr entsteht. Entscheid hierfür sind Faktoren, die zu einer übermäßigen Calciumausscheidung im Urin führen (sogenannte Calciumräuber). Hierzu zählen: übermäßige Zufuhr von tierischem Protein, Koffein, raffinierter Zucker, Nikotin, Alkohol, u.a. (sogenannte Säurebildner). Vor allem die schwefelhaltigen Aminosäuren in tierischen Produkten tragen zur Bildung von Harnsäure und damit zum Calciumverlust bei. Die umfassendste Studie zu osteoporotischen Hüftfrakturen und Ernährungsweise wurde 1992 durchgeführt. Die Autoren trugen sämtliche Berichte zusammen, die in insgesamt 16 Ländern jemals zu Hüftfrakturen durchgeführt wurden. Die Analyse zeigte, dass eine Ernährung mit viel tierischem Protein die höchste Korrelation zu osteoporotischen Hüftfrakturen aufwies. Die höchste Zahl an Hüftfrakturen weisen hier die Inuit auf. Sie konsumieren mit einer Menge von  mehr als 2000 mg eine gewaltige Menge an Calcium durch den Verzehr von Fisch und deren weichen Gräten.

Kurz gesagt: Mehr Milch trinken und mehr Käse essen, hilft nicht. Entscheidend ist es, den Säureeintrag in den Körper zu verringern, wodurch weniger Calcium ausgeschieden wird. Dies gelingt am besten, wenn der Calciumbedarf vorwiegend durch Obst, Gemüse oder Mineralwasser gedeckt wird, v.a. Brokkoli, Pak Choi, Lauch, Kohlrabi und Bohnen enthalten viel Calcium, aber auch Nüsse, Sesam und Orangen, Melonen, Beeren, u.a.

Calcium kann zudem nur bei ausreichend hohen Vitamin-D-Spiegeln aus dem Darm aufgenommen werden. Ein ausreichend hoher Vitamin-D-Spiegel ist daher unbedingt erforderlich.

(Quellen: Abelow BJ, Holford TR, Insogna KL: „Cross-cultural association between dietary animal protein an hip fracture: a hypothesis. Calcif Tissue Int. 1992; 50 (1); 14-18. Campbell T Colin, Campbell T Thomas: China Study – pflanzenbasierte Ernährung und ihre wissenschaftliche Begründung, 2004. Fuhrmann J: Eat to live, 2016)