In diesem Jahr eröffnen die Christen den Advent mit folgendem Text aus dem Lukasevangelium (Kapitel 12):
„In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Es werden Zeichen sichtbar werden
an Sonne, Mond und Sternen,
und auf der Erde
werden die Völker bestürzt und ratlos sein
über das Toben und Donnern des Meeres.
Die Menschen werden vor Angst vergehen
in der Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen;
denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden.
Dann wird man den Menschensohn
kommen sehen,
mit großer Kraft und Herrlichkeit.
Wenn dies beginnt,
dann richtet euch auf und erhebt eure Häupter;
denn eure Erlösung ist nahe.
Nehmt euch in Acht,
dass Rausch und Trunkenheit
und die Sorgen des Alltags euer Herz nicht beschweren
und dass jener Tag euch nicht plötzlich überrascht
wie eine Falle;
denn er wird über alle Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen.
Wacht und betet allezeit,
damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen
und vor den Menschensohn hintreten könnt!“
Das ist ein krasser Text, – kein Adventszauber, keine Weihnachtsidylle.
Advent heißt übersetzt „Ankunft“.
Gemeint ist die Ankunft Gottes in dieser Welt,
die Ankunft des Göttlichen in meinem Leben.
Wenn Gott also ins Irdische kommt, gibt es nichts mehr, wo Gott nicht ist,
nichts kann in meinem Leben so dunkel, so abgründig sein, dass Gott nicht dort wäre.
Diese Gewißheit feiern wir jedes Jahr an Weihnachten.
Aber es gibt sozusagen noch eine tiefere Bedeutung des Advents, der Ankunft Gottes in meinem Leben, nämlich:
die Ankunft Gottes „am Ende der Zeiten“,
am Ende meines Lebens und/oder am Ende der Welt.